Mai 1951 - Die Gründung
Es trafen sich 74 Luftsportbegeisterte aus Sulzbach-Rosenberg, vornehmlich Jugendliche und ehemalige Segel- und Motorflieger, in der Gaststätte „Bastei", um die Luftsportgruppe Sulzbach-Rosenberg zu gründen. Sepp Wensauer, der mit einem Ausschuss die Gründung der Luftsportgruppe in die Wege geleitet hat, sagte in seinen Begrüßungsworten alles, was ein angehender Segelflieger wissen muss. Vor allem hob er hervor, dass keiner für den nächsten Sommer schon den ersten Flug zu erwarten braucht. Im Gegenteil, es wird viel Arbeit und Opfer kosten, bis wir wieder einmal vom Boden frei sein und fliegen können. Er wies auch darauf hin, dass das erste Gebot der Luftsportgruppe die Fliegerkameradschaft sein muss.
Paul Strobel ergänzte die Ausführungen wie folgt: „Wir müssen uns darüber klar sein, dass die Verhältnisse heute viel schwieriger sind, als in den Anfängen der Segelflugbewegung. Was wir schaffen wollen, werden wir wohl oder übel mit Opfern erreichen müssen. Zum Bau einer Segelflug-Maschine gehört nicht nur Eifer, sondern absolute Versessenheit und wenn die erste Rutscherei getan ist, dann gehört bei jedem-jeder Sonntag der Fliegerei ". Trotz dieser ernsten Mahnungen trugen sich 63 Personen in die Mitgliederliste ein.
Zum 1. Vorsitzenden der Luftsportgruppe Sulzbach-Rosenberg wurde Schorsch Kohler gewählt. Sein Stellvertreter wurde Paul Strobel, Schriftführer Hans Hambeck, Kassier Wolfgang Biesen, Jugendleiter Hans-Joachim Weininger, 1. Werkstattleiter Fritz Weiß, sein Stellvertreter Richard Engelbrecht.
Am Anfang stand nichts. Kein Raum, die Einrichtungen der ehemaligen Modellbauschule Sulzbach-Rosenberg waren unwiederbringlich in alle Winde zerstreut. Natürlich war schon gar kein Geld vorhanden, um all diesen Übeln abzuhelfen. Nur der unbeugsame Wille zum Luftsport einiger Unentwegter schaffte den Beginn. Natürlich sprangen wieder einige ab, als sie sahen, dass es nicht sofort ans Fliegen ging. Aber wider Erwarten blieb die stattliche Zahl von 56 bisher bei der Stange, darunter 23 Jugendliche.
Als erstes musste eine Werkstatt gefunden werden, und als man in der Pfarrgasse einen 50 qm großen Raum zu mieten bekam, da fing man einfach zu bauen an. Das hört sich so einfach an und es war doch nichts weiter vorhanden als eben nur ein Raum. Aber irgendwie trieb man schon Laubsägebogen und Sperrholz auf. Etwas konnte auch von den Mitgliedsbeiträgen angeschafft werden und so kam der Laden eben ins Laufen.
28. Oktober 1951 - der erste Flugtag
Zuerst wurden nur Flugmodelle gebaut und am 28.10.1951 fand der erste Modellflugtag auf dem Galgenberg statt.
April 1952 - das erste Flugzeug wird gebaut
Im April 1952 begann man mit dem Bau eines, für damalige Verhältnisse, modernen Übungsseglers, eines Doppelraab. Die Werkstatt war in der Bindergasse. Es stellte sich auch noch die Frage nach einem geeigneten Fluggelände. Man dachte daran, wie früher, nach Vilseck oder Neumarkt zu fahren, oder sich eventuell auch mit den Ambergern in Verbindung zu setzen, wenn die Gärmersdorfer Heide wieder frei gegeben würde. Teilnahme an der Sulzbacher Herbstmesse mit einer Ausstellung an Modellflugzeugen. Auf dem Annaberg fand im Herbst der 2. Modellflugtag statt.
19. September 1953 - Erstflug des Doppelraab
Am 19. September 1953 wurde der komplett in Eigenleistung (3500 Stunden!) erstellte Doppelraab (D-1154), nach 16monatiger Bauzeit, in der Köferinger Heide vom 1. Vorsitzenden und neuen Fluglehrer Wolfgang Biesen eingeflogen.
25. September 1953 – Taufe
An diesem Tag fand die Flugzeugtaufe des Doppelraab auf den Namen „Ikarus“ durch Vizepräsidenten Dr. Enzmann und 2. Bürgermeister Winkler vor dem Rathaus in Sulzbach statt.
26. September 1953 – Flugtag
An diesem Tag fand der erste Flugtag der Luftsportgruppe Sulzbach-Rosenberg e.V. auf dem Gelände hinter dem Rohrwerk. Im Hintergrund gut zu sehen die Maxhütte und der Schloßberg
1955- endlich Zuhause
1955 fand die Luftsportgruppe bei Fichtelbrunn ein geeignetes Fluggelände mit einer Schleppstrecke von über 1000m. Dort wurde der Doppelraab mit der vereinseigenen Schleppwinde mittels Schleppseil auf 400 m Höhe geschleppt.
Der Bürgermeister Renner von Bachetsfeld war am 22.07.55 Flug-Passagier.
1956 - Höhenrekord
Wolfgang Biesen und Hans Ostermann erreichen mit dem Doppelraab eine Höhe von 2700 Meter. Der 83jährige Bauer Dehling aus Bachetsfeld wird zum wiederholten male Fluggast. Der Doppelraab wurde beim Start beschädigt – Cham überlässt eine Maschine als Ersatz.
1957 – das Frühjahr bringt etwas neues
In den Wintermonaten konzentrierte sich die Jugendgruppe ganz auf den Modellbau, inzwischen in einer Baracke in der Stollengasse. Dort wurde im September 1957 auch das einsitzige Segelflugzeug Grunau-Baby II (D-1493) fertiggestellt. Außerdem wurden dort auch das abgerüstete Fluggerät und die Schleppwinde nach dem Flugbetrieb untergestellt. Jeden Sonntag fand ein Jugendzeltlager in Fichtelbrunn statt. Hans Ostermann machte seinen ersten Alleinflug. Auf dem Annaberg fand im Oktober der 3. Modellflugtag statt. Die Besucherzahlen wurden auf ca. 2000 geschätzt.
1958 – die zweite Taufe
April - das Grunau Baby II (D-1493) wird vor dem Rathaus auf den Namen „Maximilianshütte“ getauft. Erstflug am 27. April mit der Kennung D-1493
Mit dabei und voller Stolz natürlich auch der Doppelaab (D-1154)
09.Oktober 1960 – Gross-Flugtag in Oberschwaig
Flugtag der Luftsportgruppe mit über 3000 Besuchern. Hubschrauber und Fallschirmjäger der Bundeswehr, Flugzeugschlepp des Doppelraab mit einer Piper, eine Do 27, eine Zlin und ein Bannerschlepp waren die Attraktionen.
Die Schuco-Mannschaft aus Nürnberg führte gekonnt Flugmodelle vor.
1961 – Die Grundlage für das Hallenfest entsteht
1961 entstand dann in Fichtelbrunn die erste Flugzeughalle mit einem Ausmaß von 20 mal 10 Meter, natürlich in Eigenleistung. Dort sollten die beiden Maschinen Doppelraab und Grunau Baby aufgerüstet Platz finden.
Frühjahr 1964 – die Lerche zwitschert
Es wurde der Doppelsitzer „Rhönlerche II" angeschafft. Dieses Flugzeug wurde am 15. Mai vor dem Rathaus durch den Arbeitsdirektor Schmidt auf den Namen „Glückauf" getauft. Es war eine sog. Doppeltaufe. Auch die KA 1 im Privatbesitz von Rainer Keck wurde auf den Namen „Wolfgang Biesen“ getauft.
Die Luftsportgruppe hatte damals 60 Mitglieder.
Rhönlerche - 800 Starts; Grunau Baby II – 153 Starts; Doppelraab – 129 Starts
1965 – die fünfte Flugzeugtaufe
Ab Mai stand ein neuer Einsitzer für Leistungsflüge zur Verfügung – eine K 8b. Eine weitere Flugzeugtaufe durch den Bürgermeister Göth vor dem Rathaus erfolgte am 21. August 1965. Der neue Einsitzer K8 b (D-1885) erhielt den Namen „Stadt Sulzbach-Rosenberg“ Das Grunau Baby wurde natürlich mit ausgestellt. Das Segelfliegersymbol wird an der Halle angebracht.
Sommer 1967 – ein weiteres Highlight
In diesem Sommer ging das Segelflugzeug SF 27 A in Fichtelbrunn zum ersten Mal an den Start. Die sechste Flugzeug-Taufe auf den Namen „Landkreis Sulzbach- Rosenberg“ erfolgte durch Landrat Winkler im selben Jahr. Rhönlerche-697 Starts; SF 27 A–156 Starts; K 8b–319 Starts
Ein für die damalige Zeit schnittiger Hochleistungssegler
1969 – Schwere Schäden
In über 100 Arbeitsstunden mussten schwere Geländeschäden als Folge des Manövers im März/April behoben werden. Rhönlerche - 301 Starts; SF 27 A– 160 Starts; K8b – 257 Starts